Stromerzeugung im ersten Quartal 2023

Im ersten Quartal des Jahres 2023 verzeichnete Deutschland eine Stromerzeugung von insgesamt 132,8 Milliarden Kilowattstunden, die in das nationale Stromnetz eingespeist wurden. Dies markierte einen Rückgang von 7,8 % im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr. Diese unerwartete Abnahme der Stromeinspeisung wurde durch eine Kombination aus milden Temperaturen, steigenden Strompreisen und einer allgemeinen wirtschaftlichen Abschwächung beeinflusst.

Besonders bemerkenswert war, dass knapp ein Drittel (32,2 %) des im ersten Quartal 2023 erzeugten und eingespeisten Stroms aus Windkraftanlagen stammte. Obwohl es im Vergleich zum Vorjahresquartal zu einem leichten Rückgang von 0,7 % kam, konnte die Windkraft erstmals seit dem zweiten Quartal 2020 wieder den höchsten Anteil an der Stromeinspeisung für sich verbuchen. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung der Windenergie als wichtiger Energieträger in Deutschland.

Die Stromerzeugung aus Kohlekraftwerken erreichte im gleichen Zeitraum einen Anteil von 30,0 % und sicherte sich somit den zweiten Platz in der Liste der wichtigsten Energieträger.

Interessant ist auch der deutliche Rückgang der Stromerzeugung aus konventionellen Energieträgern. Die Gesamtmenge aus konventionellen Quellen, darunter Kohle und Kernenergie, verringerte sich im ersten Quartal 2023 um 10,4 % im Vergleich zum Vorjahresquartal. Besonders die Kohleverstromung verzeichnete einen starken Rückgang von 12,1 %, was einem Minus von 5,5 Milliarden Kilowattstunden entspricht. Gleichzeitig nahm die Einspeisung aus Kernenergie um 32,7 % oder 2,8 Milliarden Kilowattstunden ab, noch vor der geplanten Abschaltung der letzten drei Kernkraftwerke im April 2023. Ein positiver Aspekt war hingegen der leichte Anstieg der Stromeinspeisung aus Erdgas um 2,4 % im Vergleich zum Vorjahr auf einen Anteil von 14,6 %, wobei dieser Wert immer noch unter dem Niveau des ersten Quartals 2021 (16,2 %) lag.

Trotz des Rückgangs in der absoluten Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im ersten Quartal 2023, der um 4,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum betrug, stieg der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen von 47,1 % im ersten Quartal 2022 auf 48,6 % im ersten Quartal 2023. Dies war vor allem auf die geringere Gesamtnachfrage nach Strom zurückzuführen.

Schließlich bleibt festzuhalten, dass Deutschland nach wie vor mehr Strom exportierte als importierte, wenngleich der Exportüberschuss leicht abnahm. Die Menge an importiertem Strom stieg um 15,2 % im Vergleich zum Vorjahresquartal, während die exportierte Strommenge um 9,8 % zurückging. Somit belief sich der deutsche Exportüberschuss auf 9,2 Milliarden Kilowattstunden, im Vergleich zu 13,1 Milliarden Kilowattstunden im ersten Quartal 2022.

 

Quelle: Statistisches Bundesamt